Mittagszeit: 35°C im Schatten – hunderte Karpfen ziehen in Zeitlupe an der Oberfläche umher… So sieht wohl der Alptraum eines Boiliefischers an einem kleinen See aus.
Mit der Zeit wird mir das Warten auf einen Run zuwider. Mit einer Fliegenrute bewaffnet gehe ich den kleinen Steg entlang. In zehn Metern Entfernung kann ich zwei kleine Karpfen ausmachen, die gemächlich durch das trübe Wasser ziehen. Wenige Sekunden später setzt die semmelfarbene Brotfliege sanft 30 Zentimeter vor den Fischen auf. Unbeirrt schwimmen die Fische darauf zu und ganz nebenbei, als wäre es das natürlichste auf der Welt, saugt ein Fisch im Vorbeischwimmen den Schaumstoffwürfel von der Oberfläche. Als der Fisch beim Anhieb die Oberfläche durchbricht, sehe ich, dass es sich nicht zwei kleine, sondern um einen größerer Karpfen war. Nach einigen Minuten spektakulärem Drill, lieg ein schöner Spiegelkarpfen in meinem Kescher. Fliegenfischen auf Karpfen ist wohl eine der am seltensten praktizierten Angelmethoden in unseren
Mit der Brotfliege zum Fisch
Besonders in den Sommermonaten, wo sich die Fische gerne an der Oberfläche zeigen, ist dies eine spannende, spektakuläre und doch effektive Methode Karpfen zu überlisten. Dass robustes Gerät benötigt wird versteht sich von selbst. In hindernisfreien Seen mit mittelgroßen Karpfen ist Schnurklasse 6 die unterste (!!!) Grenze. Ansonsten bieten die Schnurklassen 7-8 ausreichend Sicherheit. Natürlich verwenden wir zum Oberflächenangeln Schwimmschnüre. Ob
eine WF oder DT Schnur verwendet wird ist nach Beschaffenheit des Gewässers zu entscheiden. Mit WF Schnüren lassen sich
größere Weiten erzielen. DT Schnüre haben den Vorteil, dass man mit ihnen den an bewachsenen Ufern notwendigen Rollwurf leichter ausführen kann.
Das Vorfach sollte um die 2,5 Meter lang sein. Meiner Meinung nach reicht dies völlig aus. Die Vorfachspitze sollte zwischen 0,22 (für kleine Karpfen in freien Gewässern) und 0,28 Millimetern liegen.
Nun aber zum Wichtigsten – den Ködern. Die fängigsten Köder sind meiner Meinung nach Brot-, sowie Boilie – Imitate. Sie werden entweder aus Schaumstoff, oder einem eigens dafür entwickelten Flees gebunden.
Gewässern. Kaum ein Angler weiß überhaupt, dass es möglich ist, Karpfen gezielt auf diese Art zu fangen.
Hier ist die Anleitung zum binden einer einfachen Schaumstofffliege:
- Ein Schaumstoffwürfen wird auf den Haken (Größe 2-4) geschoben. Lediglich am Öhr werden die vier Ecken festgebunden und verklebt.
- Anschließend werden die Würfel zu kleinen Bällchen geschnitten oder etwas zerzaust.
Im Fachhandel sind fertige Karpfenfliegen unter der Bezeichnung „glow bugs“ erhältlich, allerdings muss man sich schon an ein Fliegenfischer – Fachgeschäft (oder an mich) wenden. Da die Köder in unterschiedlichen Farben erhältlich sind, bleibt einem nichts anderes übrig als selber für sein Gewässer den passenden Köder zu suchen. Meine persönlichen Favoriten sind Semmelfarbe, Neongelb sowie Neonrot.
Wem dieser Köder nicht ganz geheuer ist kann ihn noch zusätzlich mit Lockstoff besprühen.
Noch eine Warnung bzw. Hinweis: Wer sich für diese Methode entscheidet wird am Karpfenteich sicher kritische Blicke und Spötteleien ernten. Man sollte sich daher schon vor dem angeln die Antworten auf Fragen wie >Na, hamma uns verlaufen ??< oder Hinweise wie > Hey du, der Zufluss beginnt erst da oben !!< überlegen.
Gottlob mal ein mutiger Fliegenfischer….
Hängt nicht an alten Mustern, fischt nicht nur bekanntes…Improvisiert, seit immer Herr der Lage. Und lasst die Spötter links liegen… Der Erfolg bringt sie zum schweigen.
Respekt…..gute Lösung für das Problem….
Brummer wie der "Bee", "Bluebottle" und "Black Gnat" sind ebenfalls fängig.
Präsentation an der Oberfläche…. Vorfach ruhig etwas größer….auch die dicken beißen…Versprochen!!!
und das geht