Endlich – Sommerzeit – Urlaubszeit. So auch wieder dieses Jahr. Bedauerlicherweise, bedingt durch den bereits zeitig von meinem Arbeitskollegen eingetragenen Urlaub, nicht unbedingt zu der Zeit zu der ich gerne in den Urlaub gefahren wäre…aber besser als gar kein Urlaub. Also Freundin verstaut, Gepäck gepackt und dann auf nach Furth im Wald zum Fischen, Fotografieren, Wandern und die Natur genießen.
Samstag morgen, 8.44 Hauptbahnhof München, Gleis 26… nach knapp 3h Fahrt sind wir endlich in Furth im Wald angekommen. Danach gings schnell in die Jugendherberge, Sachen verstauen und dann gleich weiter in den Wildgarten zum Fotografieren und seinen persönlichen Horizont in Sachen Natur und Umweltbewusstsein erweitern….eigentlich wie jedes Jahr wenn ich nach Furth im Wald fahre. Das Einzige was sich in den letzten Jahren dabei geändert hat, war die weibliche Begleitung und die Neubauten im Wildgarten, So auch dieses Jahr, so wurde z.B. der Wildgarten um einige Holz- und Pfahlbauten erweitert, neue Beobachtungsmöglichkeiten für seltene Tiere geschaffen und schließlich und endlich einige neue Tiere in die Führungen mit eingebaut, Auch die Further Felsengänge wurden um einige Attraktionen erweitert. Vor allem die Höhlen/Felsenkreuzspinnen sind mir bis dato nicht sonderlich aufgefallen oder anderweitig im Gedächtnis geblieben. Nach einer kleinen Kuscheleinlage dieses Mal allerdings schon….auch die in den Feldern allgegenwärtigen Zebraspinnen waren auch dieses Mal wieder zahlreich vertreten. Für alle Freunde des günstigen Einkaufens oder der Russenmafia kann ich die Zahlreichen Vietnamesenstände direkt hinter dem Grenzübergang Schafsberg bzw. in Domaslice empfehlen…naja dem jeden das seine.
Montags wurde dann ordnungsgemäß eine Wochenkarte für die Chamb gekauft und alsbald wie möglich das kühle Nass aufgesucht. Dieses Jahr ist erfreulicherweise die Stadtstrecke wieder frei (letztes Jahr Sperre wegen Zanderbesatz) und endlich darf auch die Strecke am Campingplatz von Gastfischern befischt werden. Um es vorweg zu nehmen, ich bin von Samstag bis Donnerstag genau zwei Mal zum Fischen gekommen, hat sich also nicht wirklich gelohnt, aber ich habe jedes Mal genossen, wie immer wenn ich in Furth im Wald fischen bin. Allerdings, das sollte man dann doch mal ansprechen, hat sich dort am Ufer der Chamb entlang das indische Springkraut massiv vermehrt. Sieht zwar schon irgendwie schön aus, gehört aber nicht hierher und verhindert teilweise wirklich großflächig den Zugang zum Fluss. Da könnte der ansässige Fischereiverein wirklich mal vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit leisten (siehe Ulrich Stöckerl, Wildgarten Furth im Wald) und bei den Arbeitseinsätzen das Kraut versuchen nachhaltig zu entfernen. Zu den Fängen. Es ist ja üblich, dass im Frühjahr der Besatz mit Salmoniden statt findet, dass wird dieses Jahr wohl wieder so gewesen sein. Und wie jedes Jahr ist vier Monate später kaum mehr eine Forelle zu fangen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es als unwaidmännisch gilt, Forellen mit dem Wurm nachzustellen. Folglich waren meine Versuche, den schönen Salmoniden nachzustellen eher von bescheidenem Erfolg gekrönt. Aber vereinzelt konnte ich doch noch Kontakt herstellen. Wie jedes Jahr kamen auch dieses Jahr auf eine Forelle mindestens 10 Döbel wenn nicht noch mehr. Auch der Hechtbestand hat sich gut entwickelt. Mit der feinen Spinnrute und meinen Minniwobblern hatte ich an den zwei Tagen drei kleine Hechte am Band. Verglichen mit Früher ein akzeptables Ergebnis. Interessanter Nebeneffekt der Fischerei an Strecke 2: Die ganzen Hobby oder Vollblutritter haben hinter mir ihre Zelte aufgeschlagen und sich gegenseitig mit ihren Tuniereisen die Köpfe eingeschlagen oder auf andere Art und Weise dem Kind im Manne freien Lauf gelassen, Sowas geht halt nur wenn einige Tage später das bekannte Mittelalterfestival Cave Gladium statt findet. Einige einheimische Angler standen auch in sicherer Entfernung hinter mir. Vermutlich konnte man sich nicht einigen ob der lange dürre Kerl mit dem absolut unmodischen Lederhut ein professioneller Schwarzangler ist, oder doch nur ein bemitleidenswerter, leicht geistig verwirrter Angler der es vier Monate nach dem Besatz immer noch auf Forellen versucht….selbstsicheres Auftreten bei absoluter Ahnungslosigkeit ist übrigens auch eine Gabe die ich im Laufe der letzten Jahre immer mehr zu schätzen gelernt habe.
Nachdem ich so das eine oder andere Mal meinen Jagdtrieb befriedigt hatte, war es nun doch auch langsam an der Zeit sich um die Bedürfnisse meiner Begleitung zu kümmern. Das gestaltete sich dann in Form von längeren Wanderungen, Ausflügen zum nahe gelegenen Stausee, Ausflügen nach Tschechien und natürlich hardcore shoppen…Abendliche Spaziergänge und romantisches Picknick im Kerzenschein auf einer Decke in der Wiese inclusive. Weniger erfreulich war die Hartnäckigkeit der Mücken…jeden Tag kamen mehr Stiche dazu. Egal ob beim Angeln, Wandern oder einfach nur beim abendlichen Gang ins Bettchen, nach wenigen Minuten war das notorische und monotone Dröhnen der kleinen blutsaufenden Kampfbomber zu hören. Nach einigen Tagen sahen wir beide aus wie Opfer der Beulenpest. Im Zeitalter pandemischer Seuchen wie Geflügelpest, Schweine- und Vogelgrippe nicht ganz ungefährlich, vorausgesetzt man möchte im Urlaub nicht zwangsläufig irgendwie auf der Quarantänestation des hiesigen Krankenhauses landen. Glücklicherweise kommt einem hier die bayrische Gelassenheit entgegen. Die Leute sind da sehr kulant ^^.
Vom Wetter her war dieses Jahr auch wieder alles dabei. Von Sonnenschein bis hin zum Sommerregen und den unweigerlichen Wärmegewittern war wieder mal alles vertreten.
Positiv erwähnenswert ist auch die Jugendherberge Furth im Wald. Nachdem es vor einigen Jahren noch Probleme mit den Ameisen gab und die Sanitäranlagen erneuert wurden, muss sich diese schicke Jugendherberge wahrlich nicht hinter anderen Herbergen verstecken. Preislich ist man in der Hauptsaison mit 18,70€ pro Nacht in der Hauptsaison mit dabei, Frühstück incl. .
Fazit: Ich komme wieder.