Bericht von Tim
Am 6.November 2005 brach ich mit einem Martin ,einem Angelkollegen von mir ,in die Schweiz, zum Zugersee für einen 7 tätigen Angelurlaub auf. Abends angekommen bauten wir auch gleich unsere Brandungs- und Feederruten auf ,da wir es auf die hier zahlreichen Quappen ,die in der Schweiz Rutten heißen ,abgesehen hatten .Als es dann dunkel geworden war ,hatten wir gerade unsere Köder ausgebracht .Gefischt wurde mit 10cm langen Lauben an einem Anti-Tangle-Boom mit 120gr Blei in etwa 25-35 Meter Tiefe .Um etwa 22 Uhr ,als wir gerade beim Köderfischstippen waren ,piepte plötzlich mein Bissanzeiger .Sofort sah ich nach und tatsächlich -eine Quappe hatte meinen Köder geschnappt und zog Schnur ab .Ich wartete noch etwa eine Minute bis ich anschlug und konnte sie danach erfolgreich haken .Ich merkte zwar schon ,dass es keine große war, aber immerhin -ein Anfang war gemacht .Sie war 32 cm lang. Sehr motiviert brachte ich meine Rute erneut aus .In dieser Nacht erwischte Martin noch 2 weitere Quappen ,die beide eine ähnliche Größe hatten ,wie meine.
Übrigens sehr leckere Fische, diese Quappen. Tagsüber entschieden wir uns dazu ,auf Hecht zu fischen .Wir bliesen meine kleine Gummiwurst auf und brachten unsere Köderfische an einer verankerten Schwimmermontage weit draußen auf etwa 10 Meter Tiefe .Zusätzlich entschieden wir uns dazu ,spinnfischen zu gehen .So fischten wir also den ganzen Tag ,konnten aber leider nur eine winzige 20cm lange Seeforelle flachlegen ,die wir wieder zurücksetzten .Abends freuten wir uns schon wieder auf die Quappenfischerei .In der Dämmerung brachten wir unsere Ruten aus .Gegen 21 her kam ein kräftiger Biss und eine Quappe zog 3 Meter Schnur vom offenen Bügel der Rolle ab .Ich ließ sie noch kurz schlucken und nach dem Anschlag merkte ich auch schon, dass diese Quappe wohl etwas größer sein würde. Als ich sie drinnen hatte war ich jedoch etwas enttäuscht ,als dieses kleine Kraftpaket “nur” 43 cm lang war. Wir fingen in der Nacht noch 6 weitere Quappen zwischen 30 und 40 cm. Beim Spinnfischen am nächsten Tag traute ich meinen Augen kaum, als ich in einem Wasserpestwald einen gewaltigen Schleienschwarm erspähte .Sofort gingen wir nach Hause und bereiteten unsere Schleienruten vor .Wir machten uns mit unseren etwa 4 Meter langen Ruten ,den 16er Vorfächern ,den 1gr Schwimmerchen und unseren Tauwürmern auf den Weg. Wir schlichen uns an und tatsächlich waren die Schleien noch in dem Wasserpflanzewald .Beide platzierten wir unsere Köder in der richtigen Wassertiefe genau in dem Schleienschwarm. Plötzlich tauchte Martins kleiner rote Stummelschwimmer ,der aus dem Wasser blickte, ab. Er wartete kurz, schlug an, doch leider nichts. Der Anschlag ging ins Leere .Die Schleie hatte den Köder wohl schon wieder ausgespuckt. Danach verlor ich eine große Schleie im Drill. Martin hatte einen erneuten Biss. kurz gewartet, dann schlug er an und diesmal saß der Anhieb. Die Schleie unternahm einige kurze Fluchten, doch nach 3 kurzen Minuten lag die 38cm Schleie im Kescher. Ich konnte danach eine wunderschöne 48cm Schleie auf die Schuppen legen. Der Drill an meiner weichen 4 Meter Rute war schön und dauerte 8 Minuten ,da mein 16er Vorfach gerade einmal 2 Kg hielt. Doch die Arbeit war diese schöne Schleie wirklich wert. Martin konnte noch eine kleine 35er Schleie landen.
Abends lag wieder Quappe in der Luft und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass diese Nacht eine besondere wird .Ich legte meine Ruten aus .Wir fingen 2 Quappen um die 40cm,als dann um 23 Uhr die Glocke über die Mauer gezogen wurde .Die Quappe zog mit einem Mal etwa 5 Meter Schnur von der offenen Rolle. Dann blieb sie stehen um zu schlucken. ”Die ist dürfte groß sein,“ sagte ich zu meinem Freund, bevor ich den Anhieb setzte. Als ich dann angeschlagen hatte wusste ich es genau. Über 50cm.Sie zog Schnur von der Rolle, die ich etwa auf eine Widerstandskraft von 15 kg eingestellt hatte. Der Drill dauerte einige Minuten, bis ich sie dann sah. Sie war 56cm lang. Das war für diesen See mit einem sehr verbutteten Quappenbestand riesig. Ich freute mich extrem über diesen wunderschönen Fang.
Am nächsten Morgen konnte Martin auf einen Weidenblattspinner einen etwa 60cm langen Döbel, wie er für diesen See nicht außergewöhnlich ist, haken ,jedoch verlor er ihn ganz knapp vor dem Ufer. Ein sehr kampfstarker Fisch, so ein Döbel in solcher Größe. In diesem wunderschönen Urlaub konnten wir insgesamt 48 Quappen, davon 15 über 40cm und 2 über 50cm,6 Schleien, eine kleine Seeforelle und einen Döbel erwischen. Jeder von uns konnte mit etwa 8kg Fisch nach Hause fahren. Aber inzwischen hab ich fast alles gegessen. Zu Ostern komme ich wieder!! Dann gibt es wieder einen Bericht von mir auf der Angeln-24.de Seite.