Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt hatten, bereiteten wir unsere Schlafstätten auf der überdachten Veranda vor. Da hatte ich es mit meiner Karpfenliege am Bequemsten.Danach haben wir einen Arbeitsplan für den Küchendienst u.a. Aufgaben aufgestellt.Nachdem Abendessen hieß es auch dann gleich ab ins Bettchen und für den nächsten Tag ausschlafen.Ab dem Montag wurde das Wetter viel besser, wir hatten sommerliche Verhältnisse, die bis zu unserer Abreise am Donnerstag anhielten.Dies war also der ideale Tag um sich ne Erlaubniskarte zu besorgen und sich dann auch gleich in das Angelabenteuer Riegsee zu stürzen.Nachdem sich jeder an dem Automaten eine Tageskarte geholt hatte, lasen wir uns gleich die Fischereiordnung durch. Zum großen Ärgernis der beiden Jugendfischer Julian und Timon haben wir festgestellt, dass man mit dem Jugendfischereischein dort nur mit 1 Handangel fischen darf. Als Fischereischeininhaber durfte ich natürlich mit 2 Angeln fischen. Nachtangeln war hingegen erlaubt und so bereiteten wir unsere Karpfenruten für den Abend vor. Wir durften uns ein Ruderboot vom Nachbarn ausleihen, mit dem wir gleich angefüttert haben. Danach haben wir etwas spinngefischt und ich habe gleich ein paar Plätze gesucht, wo ich meine neue Fliegenausrüstung ausprobieren konnte.Leider mussten wir dies wieder früh abbrechen, da Küchendienst angesagt war. Unser Pech war auch, dass noch insgesamt 3 Nichtangler dabei waren, die nicht immer uns beim Angeln zuschauen wollten, sondern mit uns auch andere Unternehmungen machen wollten.Gegen Abend haben wir dann unsere Karpfenruten ausgeworfen und die Bissanzeiger eingestellt. Hier war das große Problem, dass wir nicht am Ufer ein Zelt aufschlagen durften und die Veranda, auf der wir schliefen ungefähr 100-200 m entfernt war von dem Steg, auf dem unsere Rodpods bzw. Banksticks waren.Julians Sounderboxkabel war dafür viel zu kurz.So kam also meine Ron Thompson Funksounderbox zum Einsatz.Mit meinen Carpsoundern war das kein Problem. Die Funkbox hat das Signal über diese Distanz problemlos übertragen. Da aber die Funkbox durch eine Art Mikrofon das Signal der Bissanzeiger aufnimmt und weiterleitet, mussten die Bissanzeiger von Julian und Timon in die Nähe meiner Sounderbox gebracht werden. Da sie ihre Ruten aber nicht direkt in meiner Nähe hatten, sondern etwas weiter entfernt, schien dies ein neues Problem zu werden.Wir haben dann Julians Sounderbox so vor Meine auf einem Bankstick befestigt, so dass das Signal meiner Carpsounder und seiner Sounderbox problemlos übertragen wird.D.h. wenn Julians und/oder Timons Bissanzeiger ein Signal von sich gegeben hätte, wäre dieses von Julians Sounderbox auf meinen Funkboxsender übertragen worden und wir hätten durch meinen Funkboxempfänger, 100-200m vom geschehen entfernt, jeden Biss mitbekommen.Dies hatte den Vorteil, dass wir bequem unter der Veranda liegen und schlafen konnten.Zu diesem Zeitpunkt war ich wirklich froh diese technische Errungenschaft bei mir zu haben.Doch der nächste Tag hat mir die Freude an meiner Funksounderbox verdorben.Zunächst hat sich die ganze Nacht über und am Morgen nichts getan. Als wir dann nachmittags noch mal mit den Boot herausgefahren sind und uns die Bucht, in der wir waren, genauer angeschaut haben, sahen wir an einem Uferstück Weißfische laichen.Nun war klar, dass wir auf Weißfische, Karpfen, Schleie und Co. keinen Erfolg haben werden. Wir änderten dann unsere Strategie und konzentrierten uns nur noch aufs Spinnfischen und ich übte zusätzlich noch Fliegenfischen.Letzteres konnte ich leider nicht so oft machen, da der Uferbereich steil hinunterging und ich auch nicht mit der Wathose so üben konnte.Die Uferbereiche, von denen aus ich fischen durfte, waren mit hohem Schilf sehr bewachsen, weshalb es sich von dort aus auch schwierig gestaltete.So habe ich meistens vom Boot aus fliegengefischt, aber leider ohne größeren Erfolg.Doch am Dienstag hatten wir unser erstes Erfolgserlebnis.Julian und ich waren an diesem sonnigen und warmen Tag gerade mit dem Ruderboot und unseren Schleppangeln unterwegs. Die Wassertemperatur war um die 20°C und in der Luft 25°C. Nach rund 1 ½ Stunden gab es um 15.05 Essen. Also machten wir beiden uns auf wieder an den Steg zu rudern. Nachdem wir mehrere gute Stellen abgegrast und verschiedene Köder ausprobiert haben, gaben wir es schon auf. Während wir also wieder zurückruderten, warf ich noch mal meinen Balzer Colonel aus und ließ ihn hinter uns herschleppen.Plötzlich biss etwas an meiner Rute und zog Schnur ab.Ich vermutete zuerst einen großen Barschen. Als ich aber den Fisch etwa 3m vor unser Boot gedrillt habe, konnte ich erkennen, dass es ein kleiner Hecht war.Kurz vor dem Boot raffte er seine letzten Kräfte auf und ich ließ ihn noch einmal Schnur abziehen. Doch dann war der Kampf auch schon vorbei und der müde Hecht landete im Kescher. Es war ein schönes, 52 cm großes, also knapp über Schonmaß, Exemplar und wog 1,3 Pfund. Auch wenn er nicht gerade groß war, war es immerhin ein Hecht. Und es sollte nicht der Letzte sein.Ich versorgte den Hecht, denn wir wollten diese Angelwoche auf jeden Fall auch Fisch essen.Doch da das Fischfleisch bis jetzt nicht für 6 Personen reichte, legte ich nach dem Ausnehmen erst mal auf Eis.Abends versuchten wir noch mal unser Glück, doch es lief wieder gar nichts.Am Mittwoch fuhren Timon, Julian und ich mit dem Boot noch mal durch die Bucht.Diesmal baten mich Julian und Timon, ihnen ein paar meiner Spinner und Wobbler zu leihen.So waren wir gut gerüstet mit insgesamt 3 Schleppruten.Um 13.18 Uhr hatte Timon auch schon einen Fisch an der Angel.Wie sich herausstellte war dies ebenfalls ein Hecht, der ungefähr die gleiche Größe wie meiner hatte. Timon hat diesen knapp 1,3 Pfund schweren Esox mit einem orange- gelben Wobbler bei Sonnenschein und einer Wassertemperatur von 21°C gefangen.Nachdem ich das Ausnehmen für meinen Cousin übernommen hatte, machten wir uns gleich an die Zubereitung der beiden Fänge.Unsere Oma hatte sich schon ein paar Rezepte besorgt und erklärte uns auch gleich wie man die Fische am Besten zubereitet.Mit Dill und weißem(!) Pfeffer in Alufolie schoben wir die Hechte in den Backofen.So hatten wir eine leckere Abendmahlzeit mit Salzkartoffeln, Salat und den gut zubereiteten Hechten bei Abenddämmerung im Garten. Wir genossen den Ausblick auf die Berge und den See, den selbstgefangenen Fisch natürlich auch.So hatten wir noch zwei Angeltage vor uns, welche vor allem Julian unbedingt noch nützen.Dies lag daran, dass er auch schon in der Session am Stammweiher Schneider ausging, während Timon einen schweren karpfen und ich einen 16,4 Pfund schweren Schuppi dort gefangen haben. So legte er viel daran nicht wieder leer dazustehen und seine Bemühungen wurden schließlich belohnt.Als ich am Mittwoch gerade gegen 15.00 Uhr Küchendienst hatte, lief Julian vom seeufer zu uns und berichtete uns euphorisch von seinem Fang.Er hatte während er mit dem Ruderboot am Ufer beschäftigt war, 4m von ihm entfernt ein Wasserplatschen beobachtet. Er vermutete einen jagenden Fisch, worauf er sofort seine Spinnangel sich schnappte und in diese richtung auswarf.Tatsächlich biss etwas auf den Mepps – Spinnköder.Als er den Fang gelandet hat, stellte er fest, dass es ebenfalls ein Hecht war.Nachdem er uns sein Erfolgserlebnis geschildert hat, schauten Timon und ich uns den Hecht am Ufer an. Er war 49cm groß und wog 1,2 Pfund. Julian ließ sich seine Euphorie auch nicht durch das Schonmaß verderben. Hecht ist schließlich Hecht.Ordnungsgemäß ließen wir seinen Fang auch wieder frei.Ich nehme an, dass dies Satzhechte waren, da wir sie alle 3 zusammen in dieser Bucht gefangen und sie alle fast gleich groß und schwer waren.Am Donnerstag, unseren letzen Tag, kamen wir so gut wie gar nicht zum Angeln.Mittags hatten wir Besuch und am späten Nachmittag kam schließlich auch die Mutter meiner Cousins und wollte sich ebenfalls mit uns unterhalten.Ich konnte wenigstens noch eine Stunde vom Ruderboot aus Fliegenfischen, aber leider wieder ohne größeren Erfolg.So ging eine knappe Angelwoche zu Ende. Wir haben das Beste daraus gemacht, wenn man bedenkt, dass die Weißfische gerade laichten und der See vor ein paar Jahren beinahe umgekippt wäre.(Interessant am Letzteren ist, dass ein Esoteriker, ich glaube namens Plocher oder Blocher,engagiert wurde um das Wasser zu reinigen.Wie er vorgeht, weiß leider nicht. Ich werde mich mal da genauer informieren, was sich daraus entwickelt hat und ob dies wirklich geholfen hat. Auf dieser Page wird dann darüber einen Bericht erscheinen.)Denn wir drei Petrusjünger konnten uns gegenseitig zu einem Hechtfang gratulieren.Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich bestimmt noch mal dem Riegsee einen Angelbesuch abstatten werde. Und dann werde ich mich ausschließlich auf das Angeln konzentrieren.Falls ihr mehr über den Riegsee erfahren oder einfach nur Erfahrungen über diesen See austauschen wollt, erreicht ihr mich über ICQ oder über meine emailadresse.
Petri,
Durch Zufall bin ich auf eure Geschichte gestoßen, dabei bin ich auf folgenden Satz gestoßen: Nachtangeln war hingegen erlaubt und so bereiteten wir unsere Karpfenruten für den Abend vor.
Da hattet ihr aber Glück das an jenen Tagen nicht Kontrolliert wurde, denn In Bayern und am Riegsee ist Nachtangeln nur bis 1 Uhr
in der Sommerzeit, bis 24 Uhr in der anderen Jahreszeit auf AAL und WALLER erlaubt. Auch das Echolot ist in Bayern
in den meisten Seen verboten.
M f g . Kurt´l
Naja! Mäßiger Erfolg beim anglen !(!):-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:-(:baaa::stupid:LOLOLOL!^^
Wenn Ihr mal wieder am Riegsee seid, versuchts mal ab der Dämmerung mit Wurm / Mais / Maden / Köderfisch auf Grund oder in Grundnähe – Wassertiefe 1-2 Meter – wenns kalt ist 2 – 3 Meter.
Ein bißchen (wenig) anfüttern – dann beißt mit > 90% etwas.
Rotaugen, Rotfedern, Brachsen, Schleie, Karpfen, wenn tierische Köder auch Aal, Barsch, Hecht (auf Wurm – kein Witz – wenn auch selten).
Ich angle dort schon 25 Jahre – Ihr könnts also ruhig glauben ;-))
Tanja.riegsee@GMX.de